Die Diagnose Sinus pilonidalis – im Volksmund oft als Steißbeinfistel bekannt – betrifft vor allem junge Männer. Die Erkrankung kann harmlos verlaufen oder plötzlich mit starken Schmerzen und Eiterbildung auftreten. Dr. Zacaria Sow, Facharzt für Proktologie in Wien, erklärt, was hinter dem Krankheitsbild steckt und warum er bei der Behandlung zunehmend auf moderne, minimalinvasive Lasertechniken setzt.
Haarnest in der Analfalte: Was steckt dahinter?
„Der Begriff Sinus pilonidalis kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie ‚Haarnest‘“, erklärt Dr. Sow. In der sogenannten Sakralfalte am unteren Rücken können abgebrochene Haare durch Reibung in die Haut eindringen und dort eine Fremdkörperreaktion auslösen. Daraus entstehen Entzündungen, die akut (Abszess) oder chronisch verlaufen – manche Patient:innen haben aber auch keinerlei Beschwerden.
Die Erkrankung betrifft vor allem Männer zwischen 15 und 30 Jahren, oft unbemerkt. Eine tief ausgeprägte Gesäßfalte scheint das Risiko zu erhöhen. Der genaue Auslöser ist jedoch bis heute nicht eindeutig geklärt.
„Früher war die Standardtherapie eine großflächige Ausschneidung des entzündeten Gewebes – mit wochenlanger Wundheilung und enormen Einschränkungen im Alltag.“
Dr. Zacaria Sow
Klassische OP vs. moderne Methoden
„Früher war die Standardtherapie eine großflächige Ausschneidung des entzündeten Gewebes – mit wochenlanger Wundheilung und enormen Einschränkungen im Alltag“, so Dr. Zacaria Sow. Große Wundhöhlen, starke Schmerzen und lange Ausfallzeiten waren die Regel.
Heute geht das deutlich schonender: „Ich habe mich auf minimalinvasive Verfahren spezialisiert – insbesondere auf die Lasertherapie.“ Dabei wird das Fistelgewebe über kleinste Öffnungen mit einem Laser verödet. Die OP dauert rund 10 Minuten, erfolgt meist in Lokalanästhesie, und die Patienten können noch am selben Tag nach Hause gehen.
Vorteile der Laserbehandlung
- Minimaler Schmerz
- Kurze Erholungszeit
- Kaum Einschränkungen im Alltag
- Sport oft ab Tag 6 wieder möglich
- Kleine Wunden, die selbstständig abheilen
„Ich habe schon Profifußballer behandelt, die nach wenigen Tagen wieder voll belastbar waren“, berichtet Dr. Sow. Zwar kann die Erkrankung in bis zu 20 % der Fälle wiederkehren, doch das Wiederholen des minimalinvasiven Eingriffs sei meist problemlos möglich – im Gegensatz zu langwierigen offenen Verfahren.

Hygiene statt Mythen
Ob Rasur, Laserhaarentfernung oder spezielle Hygiene – klare Empfehlungen zur Vorbeugung gibt es nicht. „Ich rate meinen Patienten vor allem zu regelmäßiger Reinigung der betroffenen Region – besonders nach dem Friseurbesuch“, sagt Dr. Zacaria Sow. Denn in manchen Fällen sind es kurze, abgebrochene Haare vom Kopf, die über die Kleidung in die Analfalte geraten – man vermutet, dass sie durch Reibung und Bewegung in die Haut eindringen und dort eine Entzündungsreaktion auslösen.
Diagnose auf einen Blick
Die Diagnose erfolgt meist durch bloßen Sichtbefund – bildgebende Verfahren sind selten nötig. Typische Symptome: Schmerzen, Sekretabgang oder Blutungen aus kleinen Öffnungen in der Gesäßfalte. „Wer Symptome bemerkt, sollte rasch einen Facharzt aufsuchen – je früher behandelt wird, desto einfacher ist der Eingriff.“
Fazit
Die moderne Proktologie bietet heute schonende und effektive Alternativen zur klassischen Operation – allen voran die Lasertherapie. Dr. Zacaria Sow in Wien setzt auf individuelle Lösungen, die schnelle Heilung ermöglichen und den Alltag seiner Patient:innen so wenig wie möglich einschränken. Wer Beschwerden im Bereich des Steißbeins bemerkt, sollte nicht zögern – eine frühzeitige Abklärung schützt vor chronischen Verläufen und langwierigen Folgeproblemen.

