Elektromuskelstimulation (EMS) verspricht intensives Training in kürzester Zeit. Doch wie effektiv ist es wirklich? Eine neue Studie hat die Auswirkungen von Ganzkörper-EMS auf die Körperkomposition untersucht – mit überraschenden Ergebnissen.
Die Studie: EMS-Training unter der Lupe
In einer 12-wöchigen Studie wurden 33 Frauen im Alter von 45 bis 55 Jahren untersucht, die regelmäßig mit Ganzkörper-EMS (GK-EMS) trainierten. Das Ziel war es, Veränderungen in Muskelmasse, Körperfett, Stoffwechselalter und Körperumfang zu messen.
Die Teilnehmerinnen absolvierten mindestens 11 individuell betreute EMS-Trainings und wurden vor sowie nach der Intervention vermessen. Dabei wurden folgende Körperwerte analysiert:
- Körpergewicht
- Muskelmasse
- Körperfettanteil
- Wasserhaushalt
- Stoffwechselalter
- Umfänge von Bauch, Hüfte und Oberschenkeln
- Viszeralfett (Organfettwert)
Die Messungen erfolgten mittels Bioelektrischer Impedanzanalyse (BIA) sowie umfangsbasierten Messmethoden. Ergänzend wurde eine subjektive Einschätzung der Teilnehmerinnen erhoben.
Die Ergebnisse: Signifikante Verbesserungen durch EMS
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Reduktion des Körperfetts: Der Körperfettanteil sank durchschnittlich um 2,9 %, insbesondere im Bauchbereich.
- Steigerung der Muskelmasse: Die Muskelmasse nahm signifikant zu (+0,8 %).
- Verbesserung des Stoffwechsels: Das Stoffwechselalter sank um 3,8 %, was auf eine bessere Kalorienverbrennung hindeutet.
- Verkleinerung des Bauchumfangs: Durchschnittlich nahm der Bauchumfang um 1,6 % ab.
- Zufriedenheit und Motivation: 88 % der Teilnehmerinnen gaben an, sich nach den 12 Wochen fitter und gesünder zu fühlen.
Wie funktioniert EMS-Training?
EMS nutzt elektrische Impulse, um Muskelkontraktionen auszulösen. Dadurch können bis zu 90 % der gesamten Muskelmasse gleichzeitig aktiviert werden – auch tieferliegende Muskelschichten, die beim klassischen Krafttraining oft schwer zu erreichen sind.
Vorteile von EMS-Training:
- Zeiteffizienz: Nur 20 Minuten pro Woche
- Gelenkschonendes Training
- Hohe Aktivierung der Muskulatur
- Positive Effekte auf Körperhaltung und Rückenschmerzen
Gibt es Risiken?
EMS-Training sollte immer unter professioneller Anleitung erfolgen, da eine zu hohe Intensität das Risiko für Muskelschäden erhöhen kann. Zudem ist EMS nicht für alle Personen geeignet – insbesondere Schwangere oder Menschen mit Herzschrittmachern sollten es vermeiden.
Fazit: EMS – Eine effektive Alternative?
Die Studie zeigt: EMS-Training kann eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative zum klassischen Krafttraining sein. Besonders für Personen, die wenig Zeit haben oder gelenkschonend trainieren möchten, bietet EMS eine vielversprechende Lösung.
Allerdings sind weitere Studien notwendig, um langfristige Effekte und optimale Trainingsprotokolle zu bestimmen. Wer EMS ausprobieren möchte, sollte sich unbedingt von geschultem Fachpersonal beraten lassen.

