Wer heute über modernen Gelenkersatz spricht, denkt nicht mehr automatisch an langwierige Reha oder Bewegungseinschränkungen. Dank technischer und medizinischer Fortschritte, wie sie Prim. a.D. Dr. med. Rudolf Auen-Scheiblhofer, FRCS, über Jahrzehnte mitgeprägt hat, erleben viele Patient:innen mit künstlichem Gelenk ein nahezu beschwerdefreies Leben – oft schon wenige Wochen nach dem Eingriff.
Minimalinvasiv, präzise, individuell
Die modernen Entwicklungen im Bereich des Gelenkersatzes zeichnen sich vor allem durch gewebeschonende Operationstechniken und patientenspezifische Planung aus. Besonders an der Hüfte setzt Dr. Rudolf Auen-Scheiblhofer auf den sogenannten Bikinizugang, der minimalinvasiv an der Vorderseite des Hüftgelenkes entlang natürlicher Hautfalten verläuft. Die Ausnutzung anatomischer Muskellücken ermöglicht eine rasche Wundheilung, geringere Schmerzen, hohe Stabilität und eine ästhetisch unauffällige Narbe.
Bei Knieprothesen vertraut der Facharzt seit fast 20 Jahren auf ein sogenanntes Medial-Pivot-System, das die natürlichen Bewegungsabläufe, sog. Kinematik des Kniegelenks berücksichtigt und so für mehr Stabilität und ein natürlicheres Bewegungsgefühl sorgt. Auch am Sprunggelenk geht der Trend heute zum Erhalt der maximalen Beweglichkeit durch Gelenkersatz anstatt Versteifung, um langfristig schmerzfrei zu bleiben.
Materialien, die lange halten
Ein entscheidender Faktor für den nachhaltigen Erfolg ist das richtige Material: Aktuelle Prothesen bestehen i.a.R. aus Titanlegierungen oder Cobald-Chromlegierung ohne/mit Titanüberzug bei möglicher Unverträglichkeit. Sie werden zunehmend ohne Knochenzement in den Knochen eingesetzt. Die Gleitflächen sind aus hochvernetztem Polyethylen mit z. B. Vitamin E oder Keramik. Besonders die Verwendung von Keramik gilt als game changer: Sie ist abriebfest, allergieneutral und bildet kaum einen Biofilm – was die Infektionsrate senkt.
Für wen ist ein Gelenkersatz geeignet?
Ein künstliches Gelenk kommt dann infrage, wenn die Lebensqualität bei fortgeschrittenem Gelenkverschleiß durch Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Instabilität massiv beeinträchtigt ist – und wenn konservative Therapien wie Bewegungstraining, Physiotherapie, Spritzen oder Medikamente keine ausreichende Linderung mehr bringen.
Die Entscheidung für eine Prothese ist immer individuell. Wir sprechen von einem idealen Zeitpunkt, wenn alle konservativen Optionen ausgeschöpft sind und der Patient sagt: Jetzt geht es nicht mehr anders.
Prim. a.D. Dr. med. Rudolf Auen-Scheiblhofer, FRCS

OP-Ablauf und Genesung
Dank moderner Techniken ist heute vieles möglich: Hüft- und Knieoperationen dauern rund eine Stunde, die meisten Patient:innen stehen bereits am Tag der Operation oder am nächsten Morgen wieder auf. Nach 3–4 Tagen sind viele Hüftpatient:innen wieder selbstständig mobil, nach wenigen Wochen komplett genesen. „Knieprothesen brauchen etwas länger, beim Sprunggelenk dauert die
komplette Genesung ca. 2–3 Monate – je nach Ausgangslage,“ erzählt der Facharzt.
Qualität braucht Erfahrung
Ein guter Gelenkersatz ist laut Dr. Rudolf Auen-Scheiblhofer nicht nur eine Frage des Designs. Entscheidend sind auch die Erfahrung des Operateurs, die sorgfältige präoperative Abklärung (z. B. durch Internisten, Zahnarzt – insbesondere bei Patient:innen, die nicht mehr ganz so fit sind oder relevante Vorerkrankungen haben) sowie die persönliche Begleitung vor und nach dem Eingriff.
Dr. Auen-Scheiblhofer sagt: „Patient:innen brauchen keine Angst zu haben – aber Respekt vor dem Eingriff. Wer gut vorbereitet ist, ein stabiles Umfeld und Vertrauen in sein Ärzteteam hat, kann mit dem richtigen Gelenk wieder ein aktives Leben führen.“
Ausblick
Die Entwicklung geht weiter: KI-gestützte Navigation, z. B. Augmented Reality, Robotik und patientenspezifische Instrumente (PSI) ermöglichen noch exaktere, individuell angepasste Operationen. Das Ziel: Ein künstliches Gelenk, das sich für Patient:innen vollkommen natürlich anfühlt – das sogenannte Forgotten Joint.
„Mein Anspruch ist es, dass die Patient:innen ihr neues Gelenk nach der OP einfach vergessen – weil es sich genauso anfühlt wie das eigene“, so Prim. a.D. Dr. med. Rudolf Auen-Scheiblhofer, FRCS abschließend.

